Ist es eurer Meinung nach notwendig, eine Hotelfachausbildung zu haben, um am Empfang zu arbeiten, oder geht eine Einarbeitung auch innerhalb einiger Monate ohne Hotelfachausbildung? Ich habe 3 Fremdsprachen studiert und möchte nun im Hotel arbeiten.
Hi Avventura,
prinzipiell dürften deine Chancen mit einer kaufmännischen Ausbildung höher sein, als wenn du z.B. Kunstgeschichte studiert hat.
Allerdings geht es ja nicht nur darum, am Computer bissl tippern zu können, man sollte auch die groben Abläufe im Hotel kennen. Und das weiß man leider nur, indem man auch mal in andere Abteilungen reinschnuppert. Klar hat jedes Hotel so seine Eigenheiten, aber niemand erfindet das Rad neu.
Zum anderen Thread:
Hier im Forum lese ich häufiger, dass manche in den 3 Jahren nie an der Rezeption waren, andere fast das gesamte 3. Lehrjahr.
Kommt halt immer drauf an, wohin man will, also welches Hotel.
Welche Sprachen hast du denn studiert?
Wenn dabei Sprachen wie Chinesisch und Japanisch sind würde ich auf ne abgeschlossene Ausbildung eher verzichten als bei englisch, französisch und spanisch.
Für die klassische 5 Sterne Hotellerie würd ich sagen reicht es nicht. Außer es sind eben "ungewöhnliche" Fremdsprachen. Dort sprechen die meisten Mitarbeiter Fremdsprachen und haben eine abgeschlossene Hotelfachausbildung.
Zwar vielleicht nicht studiert, aber es reicht für den "Hotel-Gebrauch". Natürlich ist es wunderbar, jede Konjugation richtig hinzubekommen.
Aber es muss nicht sein. Ich habe z.B. meine 3. Fremdsprache direkt im Ausland gelernt (Spanisch in Uruguay). Bedeutet: Ich kann genau 1 Zukunfts und 1 Vergangenheitsform und spreche Dialekt. Hat aber bis jetzt immer dicke gereicht. Hat sogar noch meist interessanten Smalltalk ergeben, weil die meisten halt erkennen dass es südamerikanischer Dialekt ist (den die "Festland-Spanier auch verstehen), aber ungewöhnlich deutlich gesprochen wird...;) Mit Alkohol werde auch ich undeutlich, aber das haben Gäste zum Glück nie erlebt. :guinness: :guinness:
In kleineren Stadt-Hotels kann ich mir das Ganze eher vorstellen, aber auch größeren in "Urlaubshotels" auf dem Lande.
Auf alle Fälle würde ich versuchen so etwas wie "Cross Trainings" in möglichst vielen Abteilungen zu machen.
Der Rezeptionist ist wirklich meist ein Allrounder der von allen Abteilungen zumindest einen groben Überblick haben sollte.
Ich kenne auch einige, die das ganze ohne Ausbildung machen, aber...irgendwann ist bei den meisten Schluss was dann Aufstiegsmöglichkeiten betrifft.
Was spricht bei dir eigentlich gegen eine Ausbildung? Mit Abitur + vernünftigen Berufsschulleistungen lässt sich das ganze auf 2 Jahre verkürzen, steigert aber enorm deine Zukunftsperspektiven.
Seamos realistos y hagamos lo imposible. URUGUAY, EL PAIS DE MI CORAZON Y EL MEJOR LUGAR DEL MUNDO!
Ich habe Englisch, Französisch und Italienisch studiert mit Universitätsabschluss. Außerdem habe ich viele Jahre Berufserfahrung als Übersetzerin und Lehrerin an beruflichen Schulen. Daher denke ich, die Berufsschule kommt für mich nicht mehr in Frage. Wie sieht es mit Praktika und begleitenden Fernkursen z.B. als Hotelbetriebswirt aus? Würde das für ein 5 Sterne Hotel ausreichen?
Hallo Avventura!
Voraussetzung für den Besuch der mir bekannten Hotelfachschulen, die eine Weiterbildung zum staatlich geprüften Hotelbetriebswirt anbieten, ist der Abschluss eines einschlägigen Ausbildungsberufs mit anschließender Berufserfahrung, wobei einige Schulen auch Bewerber mit mehreren Jahren Berufserfahrung in der Branche ohne einschlägige Ausbildung annehmen.
Die Schulen verlangen meist zwischen 1 und 3 Jahren Berufserfahrung nach dem Ausbildungsabschluss oder 5 bis 7 Jahre ohne Ausbildung oder aber auch nur mit einer anderen Berufsausbildung.
Hast Du Dir die Stellenanzeigen von 5 Sterne Hotels mal angeschaut? Diese suchen häufig Fachkräfte die schon in 5 Sterne Häusern gearbeitet haben. Ab und zu akzeptiert man auch Bewerber aus 4 Sterne Häusern.
Vermutlich wirst Du in familiengeführten Häusern auf dem Land mehr Chancen haben quer einzusteigen als in Kettenhotels in Großstädten, da bei ersteren Fachkräftemangel und Landflucht die Entscheider eher zu alternativem Denken und Handeln animieren als bei letzteren, bei denen Lebensläufe, die nicht in deren Schablonen passen, gleich aussortiert werden. Meines Erachtens bieten sich auch Garni-Häuser kleinerer Hotelgruppen in Städten an, da dort die Hierarchie meist flacher ist und der Vorgesetzte noch selbst über die Bewerbung schaut.
Gruß
Mustela
Danke für eure bisherigen Antworten. Soweit ich richtig informiert bin, bietet IST einen Fernlehrgang als Hotelbetriebswirt auch für Quereinsteiger an, die Fernuni Hagen einen Lehrgang als Marketingbetriebswirt. Wie schätzt ihr diese Lehrgänge ein?