Private Hotelfachschulen/-unis Deutschland/Schweiz

Teil 2 Le Bouveret/Brig - César Ritz

Le Bouveret liegt im französisch-sprachigen Teil der Schweiz, in Brig ist die Amtssprache Deutsch.

Das System von César Ritz ist so unterteilt, dass der erste Teil der Ausbildung in Le Bouveret stattfindet (Institut) und der 2. Teil in Brig (Universität). In Le Bouveret werden grundsätzliche Dinge wie Küche, Housekeeping, Service etc. gelehrt. Für Leute mit abgeschlossener Berufsausbildung also eher uninteressant. Dazu später mehr.

In Le Bouveret angekommen, wurde ich von einer netten Dame angesprochen, ob sie mir weiterhelfen könne. Nach Schilderung meines Problems kümmerte sich sofort die zuständige Dame (Marga Cretton, Director of Public Relationsh&Admissions) u mich und zeigte mir alles. Nach einem ausführlichen Gespräch, bot sie mir an, direkt nach Brig weiterzufahren, um mir die Uni anzugucken. Sie schickte sofort ein Fax los, um meine Ankunft anzukündigen (DAS ist Service, wo findet man sowas in Deutschland?!).

In Brig angekommen nochmal das gleiche Spiel: nette Dame, jede Frage beantwortet, alles gezeigt, Rundum-Beratung <- ich rafef hier alles etwas zusammen, da es nichts negatives gibt.

Résumé:

positiv: wie in Lausanne, internationale Kontakte
sehr persönlich (man kann jederzeit selbst zum jeweiligen Leiter
einer Abteilung, also zum obersten gehen), da kleiner (ca. 300
Studenten)

negativ: Preis 😉 (ja, es geht noch höher als in Lausanne)
sonst nichts!

Teil 3 Bad Honnef

Auf dem Rückweg aus der Schweiz war noch ein kurzer Zwischenstop in Bad Honnef auf dem Plan. Wie immer und wie auch bei allen anderen ohne Vorankündigung.

An der Schule angekommen, wurde auch sogleich das Sekretariat aufgesucht. (Da gerade Ferien waren, war der Campus leer, abgesehenen von einzelnen Personen.) Auf meine Frage nach Infomaterial oder einem Gespräch bei der Dame im Office wurde ich unfreundlich auf die Broschüre im Vorraum hingewiesen und dass Gespräche nur nach Voranmeldung stattfänden und ja sowieso gerade Ferien seine... - Schock!

Das ist man nach so einer Verwöhnung in der Schweiz (wo ich sogar ein angebotenes Mittagessen dankend ablehnen musste und bei jedem Gespräch Getränke angeboten bekam) nicht mehr gewohnt. Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Gott sei dank, hab ich daraufhin noch einen Mann der über den Campus ging angesprochen (der nichtmal dort arbeitet!), welcher mich an das Büro der Schule eine Straße weiter verwies und mich darauf hinwies, dass es sogar noch besetzt sei (Freitag Nachmittag).

Das ganze nahm dann doch noch ein gutes Ende. Nach längerem Gespräch und Besichtigung der Schule war ich nun auch hier auf dem aktuellsten Stand der Dinge.

Résumé:

positiv: wie bei allen anderen, internationale Kontakte werden großgeschrieben
im vergleich zu den anderen niedriger Preis

negativ: auch relativ groß
relativ neu (bauen wahnsinnig an und werden somit noch größer)

Zusammenfassung:

Ich hoffe, dass ich niemanden mit dem langen Text überfordert habe, aber wenn ich damit alleine 1-2 Leuten weiterhelfen kann, war's das schon wert 🙂

Meine Entscheidung wird so aussehen, dass ich nächste Woche die Unterlagen für César Ritz abschicken werde. Zum einen, da es eine sehr individuelle Betreuung gibt und zum anderen, da ich dort in 1 1/2 Jahren meinen Bachelor in international Hospitality Management aufgrund meiner Berufsausbildung machen kann. Nur aufs geld darf ma halt nicht achten, aber das kriegt man nach dem Abschluss wieder raus.

Ein weiterer Vorteil ist, dass ich dort (wie auch in Bad Honnef) im Oktober schon anfangen kann.

Ich werde euch auf dem Laufenden halten und freue mich auf Kommentare und Fragen von euch.

mfg Thimo

Hi Thimo,

na dann werden wir beiden uns ja wohl ab Oktober über den Weg laufen, da ich schon hier bin! 😉

Bei mir war das ein wenig anders, ich hatte vorher mit dem Gedanken gespielt meinen Bachelor bei Jumeirah in Dubai zu machen, habe mich aber aufgrund von etwas seltsamer Aufnahme- und Preispolitik dagegen entschieden. Ich bereue es nicht, genau aus dem Grund, den du auch genannt hast!

Im Vergleich zu anderen Uni's wo man seinen Bachelor machen kann, geht es nirgendwo schneller als bei César Ritz! Und ich finde das schon sehr wichtig, ob man 4 Jahre (Lausanne, Montreux, Bad Honnef, usw.) oder nur 1 1/2 Jahre braucht!

Also ich bin jetzt in 2. term und hab nach dem hier noch 3 bis zu meinem Abschluss, d.h. Ende Juni 2007 hab ich meinen Bachelor in der Tasche!

Bad Honnef würde ich aber auch empfehlen, die Uni gehört zu den "Leading Hotel Schools of the World" und hat somit einen sehr guten Ruf, aber die Uni's nehmen sich da nicht viel, alle genannten haben einen guten Ruf in der Industrie!

Falls ich irgendwann noch meinen Master machen sollte, habe ich schon überlegt, ob ich den dann nicht in Bad Honnef oder in The Hague (Niederlande) mache, weil beim Master degree gibt es keinen Unterschied von der Zeit her, mit Ausnahme César Ritz, aber man sollte auch mal woanders hin, aber da hab ich ja noch zeit bis dahin!

Na dann, bis Oktober!

MfG

Patrick333

Na das ist doch mal klasse! 😉 Hoffe, dass das alles glatt geht und freu mich darauf, im Oktober endlich durchstarten zu können. Wir werden uns dann auf jeden Fall sehen.
Andere Frage: Verdienen deine Eltern soviel Kohle, oder wie machst du das mit der Finanzierung? Kannst mir diesbezüglich auch gerne ne mail schreiben (ttrespe@web.de).

Bis bald 😉

mfg Thimo

Hi,

also meine Eltern verdienen nicht viel Geld, aber meine Familie hilft mir auf jeden Fall, ohne sie würde es nicht gehen.
Jedoch habe ich fast alles an Geld, was ich in meiner Zeit in den USA verdient habe, gespart und ich habe mein Auto verkauft, um hier studieren zu können, plus natürlich die Unterstützung meiner Familie.

Und das Geld, was ich jetzt fürs Studium aufbringen muss werde ich zurückzahlen, denn es ist mein Leben und ich möchte nicht, dass jemand anderes dafür zahlt.

Aber lieber verzichte ich jetzt auf das, was nicht unbedingt notwendig ist, um dann später mal mehr zu haben, den ich sehe das Studium als Investition für die Zukunft!

Wie du schon erwähnt hast, ich gehe auch davon aus, dass es sich auszahlen wird, und was auch sehr wichtig ist, dass man durch das Studium schneller in der Karriereleiter aufsteigt!

Aber noch mal was nebenbei, fängst du dann eigentlich in Le Bouveret oder in Brig an? Die Ausbildung hast du ja hinter dir, also gehe ich mal davon aus, dass du genug credits bekommen hast oder wirst, um gleich in Brig zu starten!

Falls ja, wer weiß, vielleicht werden wir ja sogar room-mates? Wirst ja die Unterküfte gesehen haben, also weißt du was dich erwartet!

Ok dann, falls irgend jemand Fragen bezüglich César Ritz hat, kann es oder sie gerne fragen, ich werde versuchen sie zu beantworten.

MfG

Meine Auto werde ich dort eh nicht mehr brauchen und ohne meine Eltern würds auch nicht gehen.
Laut Frau Cretton und Hoffmann sollte ich direkt in Brig anfangen können.
Aber erstmal abwarten, bin ab nächster Woche 10 Tage im Urlaub, danach weiss ich dann mehr.
Unterkünfte und alles hab ich gesehen, weiss also, was mich erwartet.
Meld mich dann.

mfg Thimo

Bachelor in 1,5 Jahren... hab ich das richtig verstanden?

Bin auch noch mehr oder weniger auf der Suche nach einen Studienplatz allerdings erst für nächsten Sommer, da ich jetzt gerade fest als stellv. AL im F&B arbeite...

Wie hoch sind die Kosten denn für die 1,5 Jahre etwa?... Falls es hier nicht öffentlich gemacht werden soll, gerne auch per PM.

LG
Chris

Also man kann den Bachelor in 1,5 Jahren machen, jedoch kommt es darauf an, ob man eine Ausbildung hat und/oder Arbeitserfahrung hat, und wenn ja wieviel!

Also ich habe durch Ausbildung und 1 Jahr USA Management-Training für 3 terms credits bekommen!
Ich muss insgesamt 5 terms (15 Monate) machen für den Bachelor, normalerweise sind es 8 terms!

Es gibt keinen Grund, warum man es nicht sagen darf, wenn jemand es wissen will, kann er die Infos ja auch direkt auf der homepage der Uni nachsehen, also von daher!
Ein term sind jeweils 11 Wochen Uni, und zur Zeit kostet ein term bei César Ritz 13000 SFr., also um die 8500 Euro, wo die Studiengebühren, Unterkunft und Verpflegung von Mo-Fr mit dabei sind.
Es ist eine Menge Geld, aber wenn man auf eine private Uni möchte, muss man mit ungefähr soviel rechnen, wenn nicht noch mehr!

Ansonsten kann man noch auf eine staatliche Uni gehen, ich würde dann allerdings nur Heidelberg empfehlen.

1,5 Jahre wären 6 terms, kannst dir nun ausrechnen, wieviel es ungefähr wäre.

Wenn noch jemand fragen hat, nur zu!

MfG

Patrick333

Erstmal danke.

Bad Honnef ist auf dei Dauer von 3 Jahren gesehen aber auch nicht billiger...
Egal, welche private Fachschule bzw. Uni ich mir bisher angesehen habe, mit ca. 50000 Euro muss man schon rechnen.
- In der Hoffnung, dass sich das Ganze lohnt bzw. man danach einen Job bekommt, bei dem man dann entprechend verdient...

Kannst du mal den Link zur Schule/Uni posten?

www.ritz.edu

genau das ist das problem, die kosten für beispielsweise Bad Honnef belaufen sich zwar nur auf einen Bruchteil, aber wenn man dort Verpflegung und Unterkunft, sowie die längere Dauer raufrechnet, ist es nicht oder nur unwesentlich günstiger.

mfg Thimo

*edit* Patrick, hast du nähere Infos zum "Dual"-Studium mit Australien?

Spannende und interessante Diskussion 🙂
Vielen Dank auch an scorp für obige Berichte und Eindrücke! :super:

Ich bewundere Euren Mut und das Selbstvertrauen, mit denen Ihr auf die entsprechenden Positionen baut, um die "Investitionen" zurückzahlen zu können. Ich persönlich könnte das nicht, 40.000 - 50.000 Euro (ich müsste Schulden machen) anzuzahlen und auf einen entsprechenden Job hoffen.
Wenn ich mir das dann hochrechne, daß man selbst mit der Schule nicht sofort im höheren Management anfängt, dauert es schon, bis man das wieder abbezahlt hat.

Vor einigen Jahren haben viele Schulen mit den entsprechenden Jobangeboten und den Hotels, die nach der Ausbildung "Schlange stehen", geworben. Mittlerweile ist das aber nicht mehr so selbstverständlich, da auch die Schulen auf ihren Umsatz schauen müssen, die Zugangsvoraussetzungen senken und entsprechend viele "Fachidioten" ohne Berufserfahrung mit ihrem Hotelfachdiplom wedeln.
Das bedeutet für die Hotels, daß sie erstens zweimal hinschauen, was kann der Bewerber denn wirklich (Erfahrung, Vorbildung) und zweitens, daß soviele Hotelfachschüler auf dem Markt sind, daß sie leicht nur auf den unteren Managementebenen eingestellt werden können. Ähnlich, wie mit den Ausbildungsplätzen und dem Angebot an Abiturienten ...

Versteht den Beitrag bitte nicht falsch, ich möchte Eure Entscheidung nicht kritisieren, wie gesagt, vielmehr bewundere ich sie - aber bevor ich solche Unsummen investiere, sollte die Karriere wirklich garantiert sein.
Von daher hoffe ich, von Euch in 1-2 Jahren nur Positives zu hören.
Hotelfachschulen sind ein spannendes Thema, deshalb begrüße ich die Diskussion hier und warte auf weitere erlebnisreiche Berichte 🙂

Hallo Alex,

die Sache mit dem Geld ist nicht so leicht wie es sich manche vorstellen!
Ich kann auch nur mit sehr viel Unterstützung aus der ganzen Familie studieren, und klar macht man sich auch nen Kopf, wie es nach dem Studium aussehen wird!

Ich gebe dir aber in dem Punkt recht, dass es viele Leute gibt, die gleich nach dem ABI an eine private Hotelfachschule gehen, ohne jegliche Arbeitserfahrung, ich finde das auch sehr schlecht!

Von meiner Seite kann ich nur sagen, ich bin ein wenig zuversichtlicher für meine weitere Karriere, da ich sowohl die Ausbildung zum Hofa mit 1er Durchschnitt bestanden habe, und auch schon ein Mangement-Training in den USA hinter mir habe (wo ich nach 6 Monaten zum Overnight-Manager befördert worden bin). Wenn ich nächsten Sommer meinen Bachelor haben werde, glaube ich doch, dass ich einen Vorteil gegenüber denen habe, die keine Ausbildung oder "nur" die Ausbildung haben, weil die Erfahrung im Ausland sich sehr gut macht.

Ich hoffe, dass ich im Management anfangen werde, da ich an F/O möchte, als Assistent F/O Manager oder ähnliches! Ansonsten wäre es auch ok, als Supervisior anzufangen, jedoch mit der Garantie bei erbrachter Leistung befördert zu werden in absehbarer Zeit!

Ich werde mich jedenfalls für eine solche Position bewerben und eigentlich kann ich sagen, dass ich ganz zuversichtlich bin, aber natürlich grübbelt man viel über die Zukunft, was aber heutzutage normal ist.

Ausserdem bin ich nächstes Jahr dann auch schon 25 Jahre alt, also vom Alter her nicht zu jung für eine solche Position.

Ich werde es sehen, und dann berichte ich, wie es aussieht!

MfG

Patrick

Ok, bin auch mal wieder im Lande - back from Spain 😉 naja, Mallorca ist ja eher Deutschland als Spanien...

Und siehe da, gestern kam dann auch die Entscheidung aus der Schweiz und ich freue mich, Patrick ab Oktober persönlich kennenlernen zu können 😉

Zum Thema Investition: ich weiss, was ich kann und werde keine Probleme haben, einen angemessenen Job zu finden.

Nun sind's nur noch 4 Wochen und ich wohne 1000km weiter südlich - so schnell kann's gehen.

mfg Thimo